Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) folgt einigen Grundprinzipien: Sie versteht Therapie als Teamwork und legt großen Wert auf die aktive Mitarbeit des Klienten. Der Fokus der Betrachtung liegt (insbesondere anfangs) auf der Gegenwart (dem Hier-und-Jetzt). Sie ist zielgerichtet, d.h. immer am konkreten Problem orientiert und hat den Anspruch zeitlich begrenzt zu sein (i.d.R. 6- 14 Sitzungen; anfangs wöchentlich, dann z.B. 14-tägig / monatlich mit 3-monatlichen Auffrischungssitzungen). Die Sitzungen sind stark strukturiert und edukativ, d.h zielen darauf ab, den Klienten zum eigenen Therapeuten zu machen. Der Klient lernt seine dysfunktionalen Gedanken und Überzeugungen zu erkennen, zu überprüfen und darauf zu reagieren. Zur Veränderung von Denken, Stimmung und Verhalten können dabei eine Vielzahl von Methoden eingesetzt werden.

Wie in anderen Therapien muss schon ab der ersten Begegnung eine tragfähige therapeutische Beziehung aufgebaut werden. Der Therapeut entwickelt bereits in der ersten Sitzung das individuelle Fallkonzept (worum geht es?: Relevante Informationen aus der Kindheit; Grundannahmen; Bedingte Annahmen; Bewältigungsstrategien in verschiedenen Situationen die Automatischen Gedanken, deren Bedeutung, die ausgelösten Emotionen und das Verhalten des Klienten), welches ständig auf Grund neuer Informationen überarbeitet wird. Die Inhalte des Fallkonzeptes werden mit den Klienten besprochen und es wird um Feedback gebeten (Ordnung nach Wichtigkeit; Passung der Hypothesen für den Klienten – auch emotional). Am Anfang erklärt der Therapeut die Grundstruktur der Sitzungen (i.d.R. 45-50 Minuten).

Erste Sitzung:

  • Anfang – Agenda / Tagesordnung festlegen; Stimmungseinschätzung; Veränderung seit der Eingangsdiagnostik besprechen; Diagnose besprechen und Psychoedukation.
  • Mitte – Probleme aufdecken und Ziele setzen; Edukation über das kognitive Modell; Bearbeitung eines Problems.
  • Ende – Zusammenfassung der Sitzung; Hausaufgaben festlegen; Bitte um Feedback.

Weitere Sitzungen:

  • Anfang – Stimmungseinschätzung; Agenda / Tagesordnung festlegen; Veränderungen / Aktualisierung des Wissensstandes; Besprechung der Hausaufgaben; Ordnung der Agendapunkte nach Wichtigkeit.
  • Mitte – Bearbeitung eines konkreten Problems unter Beibringung der kognitiven Fähigkeiten; ggfs. Unklarheiten besprechen; entsprechende Hausaufgaben besprechen; ein weiteres Problem bearbeiten.
  • Ende – Zusammenfassung der Sitzung; neue Hausaufgaben festlegen; Bitte um Feedback

Die Arbeitsblätter des Buches sind unter www.beltz.de frei herunterzuladen. An dieser Stelle möchte ich gerne darauf hinweisen, dass es sich lohnt dieses Buch zu kaufen und unabhängig von meinen kurzen Zusammenfassungen zu lesen.

(Quelle: Praxis der Kognitiven Verhaltenstherapie, Beck)