In dem Buch ‚Heilzauberglaube unserer Altvorderen‘ untersucht der Psychologe Jürgen Kraft die schamanischen Heilmethoden Mittel- und Nordeuropas. Er stellt unter anderem fest..

Unsere Vorfahren haben in Entsprechungen und Analogien gedacht. Der Sympathieglauben ist ein Entsprechungsdenken. Man geht davon aus, dass zwischen äußerlich ähnlichen Dingen eine Verbindung besteht z.B., dass, das was mit dem Abbild einer Person geschieht, eine Rückwirkung auf die reale Person hat. Andere Beispiele für Entsprechungsdenken sind die Astrologie und die Homöopathie. Der Sympathieglauben war eine zentrale Vorstellung unserer Vorfahren. Der Wunsch des Menschen nach Kontrolle über ihre vorhersagbare Umgebung lässt Glaubensgebäude (auch Aberglaube) entstehen.

Der uralte evolutionäre Teil unseres Gehirn, dass schnell denkt, ohne Anstrengung, integrativ und vor-bewusst und ständig versucht Ursache-Wirkungsbeziehungen zu erfinden (siehe Schnelles Denken, Langsames Denken..) ist wahrscheinlich für Entsprechungsdenken und damit für unseren Sympathieglauben verantwortlich.

Dieses Denken kann im Sinne einer ’selbst erfüllenden Prophezeiung‘ psychologisch eingesetzt werden. Positive Vorstellungen unterstützen unser Immunsystem und wir verhalten uns automatisch so, dass wir eher unser Ziel erreichen. Innere Bilder werden im NLP (u.a. bei der NBG Methode) aber auch in Therapien wie der KIP oder der VT (Desensibilisieren) verwendet. Wir können im Rahmen unserer inneren Bilder probehandeln und positive Erfahrungen gewinnen, die in unser reales Leben übertragen werden, da unser Gehirn nicht zwischen realen und in der Vorstellung gemachten Erfahrungen unterscheiden kann.

Auch in der Schamanischen Arbeit (Jürgen Kraft s.o.) werden Bilder verwendet und Verhaltensänderungen unterstützt. So muss sich der Patient nach einer ‚Krafttierrückholdung‘ intensiv mit seinem Krafttier beschäftigen und auseinandersetzten. ‚Krafttiere‘ können verschwinden, wenn ein Mensch seinen Körper oder Geist vernachlässigt. In vielen schamanischen Kulturen wird von einer vielfachen Seele ausgegangen. Um traumatische Situationen zu ertragen, flüchtet ein Teil der Seele (Dissoziation in der Psychologie). Bei der Seelenrückholung geht es dann um eine Verhaltensänderung des Patienten, um den Seelenteil bei sich zu halten.