Gefördert durch die offenen Fragen, die imaginierte Scene in allen Details zu beschreiben, werden die katathymen Bilder der Wahrnehmung realer Szenen immer ähnlicher. Dies ist aber erst vollständig, wenn der Klient auch den Gefühlston der Scene wahrnehmen und verbalisieren kann.

Dadurch dass selbst “Ungeheuerlichkeiten” in der gleichen Art beobachtet, vergegenwärtigt und beschrieben werden, mit der man einen technischen Apparat untersuchen würde, werden Symbolisierungen Schritt für Schritt durch den Klienten (nicht durch den Therapeuten) intellektuell erfasst. Der Tagtraum wird entmystifiziert und wird zunehmend realitätsbezogen. Eine Entwicklung des Klienten ist durch einsetzende Wandlungsphänomene beobachtbar und kann positiv verstärkend angesprochen werden.

Die intensive Wahrnehmung von Gefühlen kann diese verstärken, wobei eine Freisetzung oder auch Abreaktion befreiend wirken kann. Dies ist aber nicht Selbstzweck, sondern die damit verbundene emotional-affektive Neutralisierung zur Gewinnung einer kognitiven Klarheit, insbesondere bei fixierten Bildern.

Konflikte, als Teil des eigenen konflikthaften Ich, werden nach Außen verlagert / projiziert, werden damit greifbar und lassen sich kritisch betrachten. Bildstrukturen können eingeordnet und auf ihren Gefühlston untersucht werden. Diese Betrachtungen und die Fokussierung auf Details haben eine unmittelbare Rückwirkung auf das Ich (z.B. Selbstheilungstendenz). Dabei kann der Prozess teils halb vor, halb unbewusst im Bildhaften stehen bleiben (“Im-Bild-stehen-lassen” von Metaphern in allen vielschichtigen Bedeutungen statt Entleerung durch Unterteilung in Begriffen), teils wird er zur Gewinnung von kognitiven Einsichten bewusst. Wichtig ist, dass die Auseinandersetzung emotional getragen ist.

Die Auseinandersetzung mit und die Bewältigung von Konflikten im Tagtraum kann durch die Probehandlungen Klienten-Ressourcen aktivieren und kann das Ich erheblich stärken.