Definition

Obwohl Psychologie wörtlich übersetzt ‚Die Wissenschaft von der Seele‘ heißt, wird heute die Definition ‚Lehre vom Verhalten und Erleben des Menschen‘ verwendet und das Thema Seele in den Bereich der Theologie verschoben. Verhalten inkludiert das verdeckte Verhalten, also auch sich etwas vorzustellen (Denkmuster). Entgegen der Alltagspsychologie (gesunder Menschenverstand) ist die in den akademischen Institutionen betriebene und gelehrte Psychologie eine streng empirische Wissenschaft in der Theorien und daraus abgeleitete Modelle, Hypothesen, Annahmen für die Beantwortung einer konkreten Fragestellung empirisch geprüft werden (experimentelles oder quasi-experimentellem Vorgehen mit Mathematik als wichtigem Werkzeug, insbesondere die Deskriptive Statistik, Stochastik, statistische Testverfahren etc.). Modelle, die in 60%-70% der Fälle zutreffen, sind bereits sehr starke Modelle.

Disziplinen

Vielfach wird innerhalb der Psychologie zwischen Grundlagen-, Anwendungs- und Methodenfächern (Handwerkszeug des psychologischen Erkenntnisgewinns) unterschieden. Teil der Grundlagendisziplinen sind u.a. die Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie (Veränderung des Erlebens und Verhaltens im Laufe des Lebens, z.B. im Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung von Erik H. Erikson), Sozialpsychologie und der Allgemeinen Psychologie (Kognition, Wahrnehmung, Emotion, Motivation, Gedächtnis, Wissen).

Unter den Anwendungsdisziplinen befindet sich die Klinische Psychologie, die sich mit Modellen psychischer Störungen und klinischen Interventionsverfahren (Psychotherapie) beschäftigt. Psychologie ist also nicht mit Psychotherapie, Psychiatrie oder Psychoanalyse zu verwechseln oder gleich zu setzen.