In der Persönlichkeitspsychologie (früher Charakterkunde) wurden zahlreiche Persönlichkeitstheorien entwickelt, was zeigt, wie vorläufig diese Entwürfe sind..

..als Eigenschaftstheorie (anschließend an die frühere Charakterkunde)
Costa und McCrae et al. (2005) fünf grundlegende Persönlichkeitseigenschaften, die als “Big Five” bezeichnet

..als Typenlehre mit Eigenschaften als theoretische Dimensionen bei Muster von zusammengehörigen Merkmalen gebildet werden.
Diesem liegt die Auffassung zugrunde, dass sich Persönlichkeitsmerkmale in der Sprache niederschlagen; d.h. also, alle wesentlichen Unterschiede zwischen Personen werden bereits im ‚Wörterbuch‘ durch entsprechende Begriffe repräsentiert. Die Skalen sind: Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit), Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus), Extraversion (Geselligkeit), Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).

..Psychodynamische Theorien (Freud) und daraus hervorgegangenen zahlreiche Richtungen (weitgehend von unbewussten Kräften und Verarbeitungsweisen überzeugt) als psychodynamische (tiefenpsychologische) Orientierung zusammengefasst (Komplexe Psychologie Carl Gustav Jungs, Alfred Adlers analytische Psychologie, die stärker sozialpsychologisch und gesellschaftskritisch ausgerichtete Psychologie Erich Fromms, die Theorie der Identitätsentwicklung Erik H. Erikson, psychoanalytische Selbsttheorien u. a. von Heinz Kohut)

.. Lerntheoretisch-verhaltenswissenschaftliche Theorien (Watson und Skinner) bei dem Verhaltensweisen nach dem Prinzip der Konditionierung, nach dem Prinzip des operanten Lernens und dem Prinzip des Lernens durch Beobachtung erworben werden. Neuere lerntheoretische Ansätze (Bandura, Mischel, Kanfer) berücksichtigen stärker die kognitiven und sozialen Bedingungen des Lernens sowie auch die Möglichkeiten der Selbstkontrolle.

..Biografisch orientierte Theorien, die das das ‚Individuum in seiner Welt‘ zu erfassen versuchen, jedoch mit einheitlichen Begriffen und Methoden um die Formen der individuellen Auseinandersetzung mit den Lebensaufgaben vergleichen zu können.

..Interaktionistische Persönlichkeitstheorien, da sie der wechselseitigen Beeinflussung und Formung von Persönlichkeit und Situation (Interaktionismus) größte Bedeutung einräumen, statt die relativen Anteile von Persönlichkeit, Situation und Wechselbeziehung statistisch beschreiben zu wollen. Einerseits provozieren bestimmte Lebenssituationen, individuelle Verhaltensreaktionen, andererseits bevorzugen Individuen bestimmte Situationen, sie schaffen soziale Beziehungen und verändern aktiv ihre Umwelt.

..Kognitive Persönlichkeitstheorien und Selbsttheorien, z.B. George A. Kelly‘s Theorie, wobei persönlichen Konstrukte eines Menschen individuelle Schemata zur Erfassung der Welt bezeichnen. Aber auch Carl Rogers bei dem es um Konzepte geht, die sich ein Mensch der eignen Person, von anderen Menschen und von seiner Umwelt macht.

..Biopsychologische Persönlichkeitstheorien, gehen von der Überzeugung aus, dass alle Persönlichkeitsmerkmale wie auch andere psychische Funktionen (Wahrnehmung, Kognition, Bedürfnisse und Emotionen) eine biologische Grundlage in der Struktur und Funktion des Gehirns haben (z.B. Hans Jürgen Eysenck).

..Entwicklungsorientierte Persönlichkeitstheorien. Die menschliche Psychogenese führt zu ereignisabhängigen und strukturellen Veränderungen der Persönlichkeit über die gesamte Lebensspanne. Verschiedene Stadien werden vom Menschen im Laufe seines Lebens durchschreitet. Jedes Stadium ist mit speziellen Entwicklungsaufgaben bzw. Lebenskrisen verbunden, die durch die die adaptiven Qualitäten der Persönlichkeit neu gemeistert werden.

Das Selbstkonzept als zentrales Persönlichkeitsmerkmal

Das Selbstkonzept wird durch Erfahrungen mit Anderen gebildet. Es ist das Bild, das jemand von sich selbst hat (bewusst oder nicht bewusst). Der Mensch strebt tendenziell danach sein Selbstkonzept zu erhalten und zu stabilisieren. Sein Selbstkonzept beeinflusst seine Wahrnehmung und das Verhalten und Erleben eines Menschen. Siehe auch ‚Das Sein und das Nichts‚.