Mehrspeichermodell des Gedächtnisses (1968, Atkinson und Shiffrin)

Das Drei-Stufen-Modell ist ein Übergangsmodell zu den heutigen Ansichten. Dennoch ist es immer noch ein grundlegendes Modell der Gedächtnisforschung, da es den Prozess der Erinnerungsbildung auf anschaulich darlegt.

Sensorisches Gedächtnis: Informationen werden 0,5 – 2 Sekunden festgehalten und verfallen, wenn nicht an das Kurzzeitgedächtnis weitergegeben. Unterkategorien: ikonische Gedächtnis (zuständig für visuelle Eindrücke, schafft für nur wenige Zehntelsekunden eine Momentaufnahme des Gesehenen), Echogedächtnis (kurzzeitiges sensorisches Gedächtnis für auditive Reize).

Kurzzeitgedächtnis: Informationen werden 20 Sekunden bis 20 Minuten (max. 1 Stunde) festgehalten. Begrenzte Kapazität (7 +/- 2 Informationen). Beispiele: Ein kurz sichtbares Bild kann analysiert werden, obwohl es nicht mehr sichtbar ist; eine Melodie besteht für uns nicht aus einzelnen Tönen, sondern erscheint als ein Ganzes. Wir können Kopfrechnen und einen Text lesen und verstehen, ohne ihn auswendig zu können.

Langzeitgedächtnis: unbegrenzt aufnahmefähig und zeitüberdauernder Speicher. Unterkategorien: deklaratives Langzeitgedächtnis (explizites Gedächtnis), beinhaltet nur Erinnerungen, auf welche der Mensch in vollem Bewusstsein, also explizit, zugreifen kann; non-deklarative Gedächtnis (prozedurales Gedächtnis), implizites Gedächtnis oder Fertigkeitsgedächtnis genannt. Unterschiedliches Verschlüsseln / Verknüpfen von Informationen hilft dabei einen einfacheren Zugang zu den Informationen zu erhalten. Vier Prozesse helfen Informationen in das Langzeitgedächtnis aufzunehmen: Kodierung (Eselsbrücken, Informationen werden verändert und umgewandelt und zu einer sinnvollen Einheit zusammen gefasst), Organisation (Stichpunkte, Gliederung Schaubilder, MindMap), Wiederholung (laut oder in Gedanken), Elaboration (intensive Beschäftigung, schon vorhandene Inhalte werden neu aktiviert und verknüpft).