Das Gegenteil von schlecht muss nicht gut sein – es kann noch schlechter sein.
(Paul Watzlawick)
für systemisch, konstruktivistisch arbeitende Coaches, Berater, Therapeuten und alle Interessierten
Das Gegenteil von schlecht muss nicht gut sein – es kann noch schlechter sein.
(Paul Watzlawick)
Der radikale Konstruktivismus begreift sich selbst als Konstruktion und nicht als die letzte Wahrheit, er ist eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen. Für mich ist allein die Frage ausschlaggebend, welche Konstruktion sich als die nützlichste und menschlichste erweist.
(Paul Watzlawick)
siehe auch Wirklichkeit wird konstruiert
Aus der Idee des Konstruktivismus ergeben sich zwei Konsequenzen. Erstens die Toleranz für die Wirklichkeiten anderer – denn dann haben die Wirklichkeiten anderer genauso viel Berechtigung als meine Eigene. Zweitens ein Gefühl der absoluten Verantwortlichkeit. Denn wenn ich glaube, dass ich meine eigene Wirklichkeit herstelle, bin ich für diese verantwortlich, kann ich sie nicht jemandem anderen in die Schuhe schieben.
Noch niemals sah ich einen Menschen, der wirklich die Wahrheit sucht. Jeder der sich auf den Weg gemacht hatte, fand früher oder später was ihm Wohlbefinden gewährte. Und dann gab er die weitere Suche auf.
(Mark Twain)
Wahrnehmung, so der Kognitions-Forscher Francisco Varela, ist keine widerspiegelnde Repräsentation, sondern aktive Inszenierung.
Der Physiker David Bohm hat es so ausgedrückt: ‘Raum und Zeit werden von uns zu unserer Bequemlichkeit konstruiert […] es sind Konventionen.’ Keine starren Naturgesetze, sondern Konventionen – Gewohnheiten des Bewusstseins, Realitäts-Tunnel.
(Eberhard Sens zitiert Francisco Varela und David Bohm in ‚Am Fluss des Heraklit‘)
Es liegt im Wesen des Begriffs der Paranoia, dass sie sich auf eine für absolut wahr gehaltene Grundannahme stützt, die, da axiomatisch, den Beweis ihrer Wahrheit nicht erbringen kann und auch nicht zu erbringen braucht. Aus dieser Grundannahme werden dann streng logische Ableitungen gemacht und damit eine Wirklichkeit erschaffen, in der alle Fehlschläge immer nur in den Ableitungen, niemals aber in der Prämisse gesucht werden.
(Paul Watzlawick, Die erfundene Wirklichkeit)
Ein gesperrtes Konto und ein verstopftes Abflussrohr sind Tatsachen, keine Probleme. Das, was eine Tatsache für uns zum Problem macht, sind die Gefühle, die diese Tatsache in uns auslöst.
(Safi Nidiaye, Das Tao des Herzens)
1. Ich bin frei, denn ich bin einer Wirklichkeit nicht ausgeliefert, sondern kann sie gestalten.
2. Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die wirkliche Wirklichkeit ist.
Eh’ ich in dieses Erdenleben kam,
ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham.
Doch war da auch die Freude jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind,
wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
und überall der Quell der Gaben rinnt;
wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
wo sich der Mensch, der Menschenpein entwunden,
als Auserwählter hoher Geister denkt.
Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel,
mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig’ Leben schaute,
da hört’ ein Wesen ich die Frage tun:
Ob dies zu leben ich mich traute,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.
Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme –
„Dies ist das Leben, das ich leben will“,
gab ich zur Antwort mit entschloss’ner Stimme
und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward geboren ich in diese Welt,
so war’s, als ich ins neue Leben trat.
Ich klage nicht, wenn ‘s oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab’ ich es bejaht.
Hermann Hesse, ‚Das Leben, das ich selbst gewählt‘