Es stirbt der Feige oftmals, eh‘ er stirbt.
William Shakespeare, (1564 – 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
für systemisch, konstruktivistisch arbeitende Coaches, Berater, Therapeuten und alle Interessierten
Es stirbt der Feige oftmals, eh‘ er stirbt.
William Shakespeare, (1564 – 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Ein Dogma ist das ausdrückliche Verbot, selbst zu denken.
Ludwig Feuerbach, (1804 – 1872), deutscher Philosoph
Das Bewusstsein der Freiheit, so Sartre, und die damit verbundene Beliebigkeit und Ungesichertheit sind für den Menschen eine Quelle latenter Angst (siehe auch Das Sein und das Nichts). Um ihr zu entkommen, versucht er sich davon zu überzeugen, dass er in Wahrheit ein Ding sei, d.h. ein festgelegtes, determiniertes Wesen. Das So-geworden-Sein, die eigene biologische Natur, der Charakter, die biographische Vergangenheit, aber auch äußere Umstände, Anforderungen und Sachzwänge – all dies wird mobilisiert, um die eigene Situation als festgelegt zu erweisen und die Verleugnung der Freiheit zu rechtfertigen. Die Flucht in die Selbstverdinglichung und vermeintliche Determiniertheit ist der primäre Abwehrmechanismus des Menschen, der von seinem Dasein überfordert ist. Und diese Überforderung gilt in besonderem Maß für das Individuum der Postmoderne, das sich dem ständigen Druck zur Selbsterschaffung und zur Konstruktion seines eigenen Lebens ausgesetzt sieht. Allerdings bedeutet die Flucht aus der Verantwortlichkeit, so schließt Sartre, im Grunde eine Unaufrichtigkeit sich selbst gegenüber. Denn am Ende vermag sie doch nichts gegen die Evidenz der Freiheit, mit der wir fortwährend konfrontiert sind, ob wir wollen oder nicht.
Ist dann nicht die Unaufrichtigkeit eine typische Fixierung und eine unserer Wachstumsbremsen?
Wachstumsbremsen sind emotionale Strategien, Angst zu vermeiden, denn sie warnen uns heftig vor jedem möglichem Risiko. Die wichtigsten Angstvermeidungsstrategien sind Feigheit (Angst vor neuen Herausforderungen, die objektiv gesehen, nicht gefährlich sind), Faulheit (zu faul etwas Anstrengendes anzugehen, vor allem wenn es unerfreulich ist) und die Fixierung (‚Ich bin jemand, der ..‚).
nach ‚Glauben Sie ja nicht, wer Sie sind!‘ von E. Noni Höfner
Im Poststrukturalismus wird die Beziehung von Zeichen und Bezeichnetem wird nicht als starr, willkürlich und die der Zeichen zueinander nicht absolut distinkt aufgefasst. Sprache ist mehrdeutig und offen, weil die sprachlichen Zeichen sich nicht in ihrer konkreten Bezeichnungsfunktion erschöpfen, sondern miteinander kommunizieren und ein Gewebe bilden. Die sprachlichen Zeichen führen ein Eigenleben, sie sind mehr, als der Sprecher/Schreiber intendiert, sie streuen, hinterlassen Spuren und entziehen sich vollständiger Kontrollierbarkeit.
Einige dekonstruktivistische Grundaussagen in der Literaturtheorie sind:
– Kritik soll Spannungen und Widersprüche im Text verdeutlichen.
– Ziel ist es, der Gegenläufigkeit von Inhalt und Form nachzugehen.
– Es geht nicht um eine abschließende Deutung, sondern um die Erkundung von
Deutungsmöglichkeiten.
– Es geht nicht um die Botschaft eines Textes, sondern darum, was der Text tut, wie es zu Bedeutungen kommt.
– Jeder Text trägt die Spuren vieler anderer Texte in sich.
Hauptvertreter in der Wissenschaft waren der französische Philosoph
Jacques Derrida, der französische Philosoph und Historiker Michel Foucault,
der französische Psychoanalytiker Jacques Lacan, der amerikanische Literaturwissenschaftler Paul de Man.
Jacques Derridas nennt seine Methode Dekonstruktion.
Eine Irritation bezüglich erfolgter Sinnzuweisungen kann z. B. durch folgende Operationen initiiert werden:
– Ambiguität von Wörtern erarbeiten
– Ersatzproben oder Wortfeldübungen
– Umstellproben
– Widersprüche aufzeigen
– Fragen an den Text stellen
– Diskursanalyse: genealogisches Verfahren, das die Bezüge eines Textes mit anderen Texten und Diskursen offenlegt. Kulturelle, politische, soziale, institutionelle Hintergründe für Interpretationen werden aufgedeckt.
– Textnahes, verzögertes Lesen
– Handlungs-und produktionsorientierte Verfahren
Können wir diese Techniken auch im Coaching z.B. zur Dekonstruktion von einschränkenden Glaubenssätzen verwenden? Zweifel wecken, Irritationen auslösen und neue Perspektiven für den Klienten aufzeigen?