Sinn des Lebens, der ‘Deutung des Verhältnisses, in dem der Mensch zu seiner Welt steht‘, diese Fragestellung ist dem Menschen zu eigen. Der Mensch wird von klein auf zur Nützlichkeit, zu einem sinnvollen Tun zu einem sinnvollen Leben angehalten, oftmals ohne dieses ausdrücklich als Sinn seines Lebens benannt zu bekommen. Viele Menschen betrachten den Sinnverlust als Krankheit (innere Leere) und äußern die Hoffnung, ihrem Leben einen neuen Sinn geben zu können.

Sinn in der Semantik ist der Bedeutungsgehalt beispielsweise eines sprachlichen Ausdrucks. Ein Grundbegriff, welcher der Klärung der Beziehung von Sprache, Denken und Wirklichkeit dient. Sinngebung bezeichnet die Fähigkeit des Gehirns, Wahrnehmungen nutzbringend zu filtern, zu überlegen und zu schlussfolgern.

Sinn im Sinne der klassischen fünf Sinne des Menschen: 1. Sehen, 2. Hören, 3. Riechen, 4. Schmecken, 5. Tasten, ggf. der “6. Sinn” manchmal im Sinne von “außersinnlicher Wahrnehmung”, sowie der weiteren vier Sinne der moderne Physiologie:
Temperatursinn, Schmerzempfindung, Vestibulärer Sinn (Gleichgewichtssinn),
Körperempfindung (oder Tiefensensibilität).

Dass wir unser Verhältnis zur Welt, den Bedeutungsgehalt in unserer Sprache und unsere körperliche Wahrnehmung alle mit dem gleichen Wort Sinn belegen, mag ein Zeichen für die Wichtigkeit dieses Themas sein.

Laut Niklas Luhmann ist allen psychischen und sozialen Prozessen ein ‚Sinnzwang‘ auferlegt. Sinn kann man weder vermeiden noch verneinen. Sinn steuert Selektionen z.B. in der Kommunikation. Es wird immer nur gesagt und getan, weil man es für sinnvoll erachtet. Es geht nicht anders! Das bedeutet, dass Sinn nicht in der Welt steckt, sondern von Operateuren und Beobachtern zugeschrieben wird:
Sinn wird zugewiesen, ‚konstruiert‘.