Sobald wir von einem Fall als ’schwierig‘ denken, wirken wir in der Klienten / Coach Beziehung an der Konstruktion eines schwierigen Falls mit. Wir verhalten uns so, als ob der Fall schwierig wäre, überlegen uns z.B. schwierige Interventionen, die der Klient nicht versteht, wodurch wir uns in der Bewertung des Falles als schwierig bestätigt sehen. Eine wirksame Alternative ist einfach: wir verbieten uns in Zukunft von irgendeinem Fall als schwierig zu denken.

Steve de Shazer schreibt hierzu (Extrakt aus ‚Steve de Shazer, Der Dreh. Überraschende Wendungen und Lösungen in der Kurzzeittherapie.‘):

Mead (1973) meinte, dass das Selbstbild einer Person davon abhängt, wie diese Person glaubt, von anderen Menschen gesehen zu werden. Wenn demnach ein Therapeut einen Fall als ’schwierig‘ einschätzt, ist er im Begriff sich so gegenüber dem Klienten so zu verhalten. Der Rahmen ’schwieriger Fall‘ wird zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Auffälliges Verhalten scheint komplizierte Beschreibungen zu erfordern, d.h. als Resultat entsteht ein ’schwieriger Fall‘. Schon wie ein Therapeut sich selbst den Fall in der Anfangsphase der ersten Sitzung beschreibt, kann eine Einschränkung der Lösungsmöglichkeiten bedeuten.