DENK-BILD-VER-TIK
..oder wie wir uns Denkbilder anfertigen. Eine eigene vierteilige Kollage aus Tractatus logicophilosophicus von Ludwig Wittgenstein. Ein Philosoph, der im Vorwort besagten Buches erklärte, er wolle mit diesem Werk dem Ausdruck der Gedanken eine Grenze ziehen.

DENKgrenzen
Sachlagen kann man nur beschreiben, nicht benennen. (3.144) “Ein Sachverhalt ist denkbar” heißt, wir können uns ein Bild von ihm machen. (3.001) Der Gedanke enthält die Möglichkeit der Sachlage, die er denkt. Was denkbar ist, ist auch möglich. (3.02) Was sich beschreiben lässt, das kann auch geschehen.. (6.362) Wir können nichts Unlogisches denken, weil wir sonst unlogisch denken müssten. (3.03) Der Gedanke ist der sinnvolle Satz. (4) Die Gesamtheit der Sätze ist die Sprache. (4.001) Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. (5.6) Zu einer Antwort, die man nicht aussprechen kann, kann man auch die Frage nicht aussprechen. (6.5) Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die Welt des Unglücklichen. (6.43) Die Welt und das Leben sind Eins. (5.621)

Tatsachen-BILDung
Wir machen uns ein Bild der Tatsachen. (2.1) Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit. (2.12) Das Bild stellt dar, was es darstellt, unabhängig von seiner Wahr- oder Falschheit.. (2.22) Was das Bild darstellt ist sein Sinn. (2.221) Das Bild ist eine Tatsache. (2.141) Die Tatsachen gehören alle nur zur Aufgabe, nicht zur Lösung. (6.4321)

VERtreter
Der Name vertritt im Satz den Gegenstand. (3.22) Die Gegenstände kann ich nur nennen. Zeichen vertreten sie. Ich kann nur von ihnen sprechen, sie aussprechen kann ich nicht. Ein Satz kann nur sagen wie ein Ding ist, nicht was es ist. (3.221) In der Umgangssprache kommt es ungemein häufig vor, dass dasselbe Wort auf verschiedene Art und Weise bezeichnet .. (3.323) So entstehen leicht die fundamentalsten Verwechselungen.. (3.324) Nur der Satz hat Sinn; nur im Zusammenhang des Satzes hat ein Name Bedeutung. (3.3) Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit. Der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir uns sie denken. (4.01)

KriTIK
Dass die Sonne morgen aufgehen wird ist eine Hypothese, und das heißt: Wir wissen nicht ob sie aufgehen wird. (6.36311) Der ganzen modernen Weltanschauung liegt die Täuschung zu Grunde, dass die sogenannten Naturgesetzte die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. (6.371) Die Ereignisse der Zukunft können wir uns nicht aus den gegenwärtigen erschließen. (5.1361) .. Hat die Frage Sinn, was muss sein, damit etwas der Fall-sein kann? (5.5542) Alle Philosophie ist “Sprachkritik”. (4.0031)