Siehe auch ‚Metaphern und Geschichten im therapeutischen Erzählen

Stell dir vor, letzte Woche war die Leichtigkeit zu Besuch bei mir. Sie ist leider nur kurz geblieben wie sonst auch. Aber schön war es wieder mit ihr. Gelacht haben wir. Mir war ganz leicht ums Herz. Oft kommt sie ja nicht vorbei. Vielleicht liegt es an dem anderen Besucher, meinem Dauergast. Den mag sie nicht besonders. Immer vergesse ich wie er eigentlich heißt. Das liegt daran, dass er eigentlich immer da ist und ich ihn nicht mehr so richtig wahrnehme. Er ist ein strenger Lehrer. Ich soll mich immer anstrengen sagt er. Lachen soll ich auch nicht. Dafür sind die Themen und das Leben zu ernst sagt er. Außerdem wäre es nicht professionell. Was sollen denn die anderen Leute von einem halten. So richtig mag ich ihn nicht, aber ich strenge mich für ihn an, denn nur wenn ich in seinen strengen Augen Erfolg habe, schenkt er mir manchmal ein Lächeln. Mehr nicht, natürlich nicht, das wäre ja auch nicht professionell.

In der einen oder anderen Stunde sehne ich mich nach dem nächsten Besuch der Leichtigkeit. Wenn ich darüber nachdenke, kommt sie schon verdammt selten vorbei. Aber immerhin häufiger als ihre Schwestern, Glück und Freude. Ewig her, dass die mich einmal so richtig in den Arm genommen haben. Wenn ich sie sehe, gehen sie meist am Fenster vorbei. Immerhin winken sie mir freundlich zu.

Ich sollte vielleicht einmal an meiner Gästeliste arbeiten und zusehen, dass ich die Gäste öfter einlade, die mir wirklich guttun.